Montag, 7. Dezember 2015

Ein Lebkuchenhaus? Oder eine viktorianische Lebkuchenvilla?

Vor wenigen Wochen hat mich auch so langsam die Weihnachtsvorfreude erwischt und ich bekam Lust, mal wieder ein Lebkuchenhaus zu backen. Bisher habe ich erst einmal in meinem Leben ein Lebkuchenhaus gebaut, was aber schon wieder rund 10 Jahre her ist.
Von diesem Haus gibt es auch nicht mal ein Foto! Ich kann das selbst nicht fassen, aber anscheinend war es mir damals einfach nicht wichtig genug, um ein Foto davon zu machen.
Damals wusste ich auch noch nichts von Royal Icing und ich hatte auch noch nicht das superleckeres Lebkuchenrezept meiner Oma.

Jetzt also das Projekt 'Lebkuchenhaus 2015'. 
Besonders sollte es sein, kein schlichtes einfaches Haus, sondern richtig geplant und aufwendig dekoriert.



Wie bei allen Back-Planungen recherchierte ich erstmal online und suchte hübsche Lekbuchenhäuschen unter anderem auf Pinterest. Schnell stand für mich fest, dass ich ein zweistöckiges Haus im viktorianischen Stil mit einem Erker und einem Türmchen machen wollte.

Als nächsten Schritt nahm ich mir ein Blatt Papier, zeichnete die gewünschte Größe der Vorderseite auf und schnitt diese aus. Anschließend konnte ich mithilfe dieser Schablone die Rückseite, Giebel und Dach zeichnen und ausschneiden. Als letztes zeichnete ich Erker, Giebel und Türmchen und bastelte mir einen Haus-Dummie aus Papier.


Man erkennt eine gewisse Ähnlichkeit, oder?
 

Mit dem Papier-Häuschen war ich schonmal zufrieden und konnte mit dem Backen beginnen. Aus der  ersten Runde Lebkuchenteig konnte ich Vorder- und Rückseite, beide Giebel, die Erker und Türmchen, einige Dachschindeln und die Eingangstür sowie die "Bodenplatte" backen. Als nächstes rührte ich Royal Icing an. Mit einer flachen Tülle spritzte ich mit dem Icing Fensterrahmen und setzte die ersten Wände zusammen. Tipp: Wenn die Wände zusammengesetzt werden, erstmal ein Glas o.ä. zum Stabiliseren daneben stellen, so kann nichts umfallen.

 


Tipp: Bis das Icing am Balkon trocken ist, eine Stütze unter den Balkon stellen.

Für die "Zuckerstangen" wickelte ich, mit dem Clay Extruder hergestellte, dünne Fondantschnüre um einen zugeschnittenen Schaschlikspieß. Die Spitze blieb frei, um die Stangen in die Lebkuchen-Bodenplatte stecken zu können.

Letzte Schritte vor dem Richtfest.
Die Beleuchtung besteht übrigens aus einer batteriebetriebene LED-Lichterkette, die ich in den Fenster positioniert und mit Icing festgeklebt habe. An diesem Haus ist wirklich ALLES mit Icing geklebt. :D

 

Danach musste ich erstmal wieder Lebkuchenteig anrühren, um die Dachplatten, Dachschindeln und den Kamin zu backen.

 

 

 

Zuletzt habe ich aus Mini-Salzstangen und normalen Salzstangen noch einen Zaun gebastelt und aus Fondant die Bäume und den Schneemann geformt. Natürlich durften auch einige kunstvolle Wandverzierungen und "Schnee" auf dem Dach nicht fehlen - alles gespritzt mit Royal Icing.

Hier noch ein paar Tipps für euch:
- Vorab eine Schablone aus Papier zeichnen, so hat man einen Überblick, wie groß das Haus letztendlich wird.
- Für die Fenster Ausparungen in den Teig stechen/schneiden. Anschließend helle Bonbons pulverisieren (entweder im Mixer, Gefriebeutel oder wie ich in einem Mörser). Dieses Pulver mit einem kleinen Löffel in die Fensterlöcher geben, dabei ruhig die Öffnung voll machen, das Bonbonpulver sackt beim Backen noch zusammen.



- Für Fenster ohne "Glas"sofort nach dem Backen Fenster bzw. Türen ausstechen. Wenn die Fenster vor dem Backen ausgestochen werden, laufen sie wieder zusammen.
- Unbedingt viel Zeit einplanen, man benötigt weitaus länger als geplant.
- Wenn Erker/Türmchen geplant sind: Zuerst die Fronten zusammensetzen und erst danach die Aufbauten darauf anbringen.

Fragt mich bitte nicht, wieviele Stunden ich insgesamt mit diesem Haus verbracht habe. Ich denke, es waren rund 15-20 Stunden. Jetzt bin ich für mindestens 1-2 Jahre wieder bedient.

Übrigens: Außer den Schaschlikspießen in den Balkonstützen und dem Schneemann und der Watte im Kamin ist das komplette Haus essbar - Es enthält nur jede Menge Lebkuchen, Royal Icing, etwas Fondant, Salzstangen und Bonbon-Fenster.

Das Haus ist inklusive Vorgarten 36cm lang, 30cm hoch und 26cm breit und wiegt rund 4 kg.

 

Wie gefällt euch denn meine viktorianische Lebuchenvilla? Habt ihr auch schonmal ein Lebkuchenhaus gebacken?

Dagi

4 Kommentare:

  1. OMG, was für ein tolles Haus und soo eine Arbeit. Ich hatte mir auch ein Lebkuchenhaus vorgenommen dieses Jahr, aber mit einem Bausatz aus dem Supermarkt. Haha. So ein Traumhaus wäre es dann sicher nicht geworden. Wirklich wunderschön.
    Liebe Grüße,
    Daniela

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  2. Waaahnsinn - ist das schööön!

    Nie und nimmer würde ich das aufessen wollen!

    Du bist genial, liebe Dagi!
    Schon alleine der Rohbau aus Papier hat bestimmt Nerven gekostet. Und dann gibts es noch kalorienreiche Fensterscheiben. -lach-

    Einfach cool!

    Ich freu mich, dass ich dein Blog gefunden habe!

    Viele liebe Erzigrüße
    und eine schöne Weihnachtszeit wünscht dir
    Gaby

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  3. Wunderschön, vielen Dank für die tollen Tips und Anregungen. "Lebt" das Haus immer noch oder konntest du dich irgendwann doch dazu durchringen, es zu essen? LG Caro

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  4. tolles Haus....und eine gute Inspiration

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