Sonntag, 27. Dezember 2015

3D Torte Pinguin mit Rezept und Anleitung

Darf ich vorstellen: Pete Pingu

Bei Freunden half ich vor kurzem eine geschnitzte 3D-Torte für den Geburtstag des Sohnes zu basteln und seitdem hat mich richtig das 3D-Torten-Fieber gepackt. Ich wollte baldmöglichst wieder eine 3D-Torte backen und passenderweise stand Weihnachten und damit ein Besuch bei meinen Eltern auf dem Programm. Da ich generell noch nicht viel Erfahrung mit dem Schnitzen von Torten habe, versuchte ich mich erstmal an einer einfachen Form und plante einen weihnachtlichen Pinguin.

Pete wurde einfach aus 3 Schokoladenböden mit je 15cm Durchmesser geschnitzt. Da ich für das Schnitzen eine stabile Füllung benötigte, entschied ich mich für Vollmilchganache, Marzipan und für die fruchtige Note Johannisbeerkonfitüre. Ein Anschnittfoto und das Rezepte findet ihr weiter unten.

 


 

Der kleine Pete hat(te) übrigens ein Kampfgewicht von 3,7 kg, also schon ein ordentlicher Vogel fürs Weihnachtsfest :D Andere Familien essen eine Gans oder Ente, bei uns gab es dieses Jahr Pinguin. :D


Leider glaube ich, dass ich in Zukunft keine solche Torten mehr machen KANN. Jedenfalls nicht, wenn ich die Torte selbst töten  äh anschneiden muss.  Ihr haltet mich jetzt wahrscheinlich für ziemlich bescheuert, aber ich musste wirklich weinen, als ich dem kleinen Pete Pingu ein Messer in den Rücken angeschnitten habe. Jaja, meine Schwester hat mich auch ausgelacht.



Ein Bild von uns beiden aus glücklicheren Tagen....
 

Falls ihr es über das Herz bringt und ebenfalls einen Pete Pingu backen möchtet, hier ist mein Rezept für euch:

Mein idealer Zeitplan für diese Torte ist:
Tag 1: Kuchen backen; Ganache anrühren und auskühlen lassen
Tag 2: Kuchen füllen und ganachieren; Fondant in den entsprechenden Farben färben
Tag 3: Kuchen mit Fondant eindecken und dekorieren

3D Torte Pinguin
Für den Kuchen:
3x 15cm Backformen
6 Eier
280g Zucker
Saft von 1 Orange
1/4 Teel Salz
200g sehr weiche Butter
200g Zartbitterschokolade
3 Essl. Kakaopulver
250g Mehl
1 Pck. Backpulver

Drei 15cm große Backformen am Boden mit Backpapier auslegen und die Seiten einfetten. Den Backofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Schokolade im Wasserbad schmelzen und abkühlen lassen. Eier trennen, Eigelb mit Zucker schaumig rühren. Orangensaft dazugeben und verrühren. Butter unterrühren. Falls die Masse gerinnt, einen Essl. Mehl dazugeben. Die abgekühlte Schokolade einrühren. Eiweiß mit Salz steif schlagen. Mehl, Kakaopulver und Backpulver vermischen, dazugeben und unterheben. Zum Schluss den Eischnee unterheben. Den Teig auf die Backformen gleichmäßig verteilen und ca. 40 Minuten backen, bis beim Stäbchentest kein Teig mehr kleben bleibt. Auskühlen lassen.

Für die Füllung:
300g Sahne
450g Vollmilchschokolade

Schokolade in Stücke brechen. Sahne aufkochen lassen, vom Herd nehmen und die Schokolade dazugeben. Umrühren, bis keine Stückchen mehr enthalten sind. Falls noch Stücke enthalten sind, die Masse aber schon abkühlt ist, noch einmal erwärmen, dann aber durchgehend umrühren, da die Masse leicht anbrennen kann.
Abdecken und bei Zimmertemperatur auskühlen lassen.

Restliche Zutaten:
200g Marzipan-Rohmasse
 50g Puderzucker

ca. 120g Johannisbeerkonfitüre
(oder eine andere säuerliche Konfitüre)

1000g Fondant, schwarz gefärbt
etwas weißen Fondant
etwas orangenen Fondant
etwas roten Fondant

Marzipan und gesiebten Puderzucker verkneten, abgedeckt beiseite stellen.

Zusammenbau:
Alle drei Böden jeweils einmal waagerecht durchschneiden. Alle Böden bis auf einen (dieser eine Boden wird die Oberseite) mit je 1,5 Esslöffeln Johannisbeerkonfitüre bestreichen.
Das Marzipan auf 3 Teile aufteilen und jedes Teil zwischen Frischhaltefolie auf die Größe der Kuchen ausrollen. Auf den ersten, den dritten und den fünften Boden eine Lage Marzipan auflegen.
Ein Drittel bis ca. die Hälfte der Ganache aufschlagen, bis sie cremig und streichfähig ist. Mit einem Messer auf jeden der Konfitüreboden eine dünne Schicht Ganache auftragen (ca. 0,5cm dick). Die ersten 3 Böden aufeinandersetzen und 4-5 dicke Strohhalme (oder Schaschlickspießen, Lollisticks) hineinstecken. Die Strohhalme so abschneiden, dass sie oben mit der Torte abschließen.
Einen weiteren Boden auf eine Kappaplatte (diese sollte rund 1 - 1,5 cm kleiner als der Kuchen sein, wir wollen ja noch schnitzen) stellen. Diesen Boden dann auf die vorbereiteten und stabilisierten unteren Böden stellen und weiter stapeln.

 Links im Bild sind die Strohhalme gut zu erkennen.
 

Ich habe am Ende, für noch mehr Stabilität, einen Holzstab (aus dem Baumarkt) mittig durch den kompletten Kuchen gesteckt. Dafür ist es natürlich notwendig, vorher  mittig in die Kappaplatte ein Loch zu schneiden. So kann dann später aber wirklich nichts mehr verrutschen.
Den Kuchen leicht festdrücken, mit Folie umwickeln, damit der Kuchen nicht austrocknet und für mindestens 4 Stunden in den Kühlschrank stellen, damit die Füllung fest werden kann.

Nun kommt der spannendste Teil:
Das Schnitzen der Figur. Wenn man -wie ich- kein besonders gutes Auge für Proportionen hat, ist das immer eine große Herausforderung. Als Hilfe kann man sich die Figur auf ein Blatt Papier zeichnen (da wäre es dann natürlich auch hilfreich, wenn man zeichnen könnte...räusper ;) ).
Die Schnitzreste bitte unbedingt aufbewahren, damit kann man später -vermischt mit Ganache- eine Masse wie für Cake-Pops herstellen und an der Torte entsprechend anbringen. Bei Pete besteht die Spitze des Kopfes und auch die der Mütze aus dieser Masse.

Nach dem Schnitzen wird die restliche Ganache aufgeschlagen und rund um die Torte verteilt. Für ein besseres Ergebnis ganachieren, anschließend kühlen bis die erste Schicht fest ist, dann eine zweite Schicht Ganache auftragen. Zum Schluss mit einem heißen (trockenem!) Messer alle Unebenheiten glatt streichen. Erneut kühlen. 


Der schwarzen Fondant wird, damit nichts klebt, auf etwas Speisestärke ca. 3-4 mm dick ausgerollt und über den Kuchen gelegt. Von oben nach unten glatt streichen und den überschüssigen Fondant mit einem Messer oder Pizzaroller abschneiden. Mit einem Glätter einige Male über den Kuchen fahren, um Unebenheiten auszugleichen.

 

Anschließend werden die Details angebracht. In den Schnabel habe ich auf 4-5 Zahnstocher gesteckt und so in den Kuchen gesteckt.


Irgendwie sieht er aus wie Calimero, das Zeichentrick-Küken aus den 90ern, meint ihr nicht?

Zeitweise langweilte Pete sich auch etwas....

Für die Strukur in der Mütze bin ich übrigens einfach nach dem Ankleben mit einer Strukurfolie über den Fondant.


Da mir die Halspartie nicht so gut gefiel und es im Winter schließlich kalt ist, bekam Pete noch einen Schal. Dafür rollte ich einen roten Streifen Fondant dünn aus, strich mit der Strukturmatte darüber und schnitt die Enden in dünne Streifen.
Als letztes bekam er noch Flügel und eine Zuckerstange, damit er nicht hungern muss.
Und schon ist euer Pete fertig.

 

 Man kann gut die mittlere Kapaplatte und den Holzstab erkennen.

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Winterhochzeit Styled Shooting mit Sweet Table (und allen Rezepten dazu)

Vor wenigen Wochen fragte mich meine Freundin Jeanette, Weddingplannerin von Für immer deins, ob ich denn nicht Lust hätte, für ein von ihr geplantes Styled Shooting zum Thema weihnachtliche Winterhochzeit einen Sweet Table zu backen. Da wir schon länger mal etwas zusammen machen wollten und ich nach meinem kursintensiven Herbst etwas Zeit übrig hatte, sagte ich gerne zu.


Nach einiger Planungszeit entschied ich mich für folgende Leckereien:

- Naked Cake mit Birnen-Spekulatius-Kompott
- Macaronsturm aka Weihnachtsbaum
- Lebkuchen-Cupcakes mit Swiss Meringue
- Eine viktorianische Lebkuchen-Villa
- Spitzbuben-Pops

Alle Rezepte dazu findet ihr weiter unten in diesem Beitrag.

Meine Lebkuchenvilla habe ich euch ja schon inklusive Anleitung kürzlich hier auf dem Blog vorgestellt.
 
 



 
 

Naked Cake (Schokoladentörtchen mit 
Birnen-Spekulatius-Kompott
und Swiss Meringue)
 
Für zwei 15cm Backformen
Für den Teig:
4 Eier
190g Zucker
Saft von 1 Orange
130g sehr weiche Butter
130g Zartbitterschokolade
1 Msp. Salz
170g Mehl
2 Essl Kakaopulver
1 gehäuften Essl. Backpulver

Zwei 15cm große Backformen am Boden mit Backpapier auslegen und die Seiten einfetten. Den Backofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Schokolade im Wasserbad schmelzen und abkühlen lassen. Eier trennen, Eigelb mit Zucker schaumig rühren. Orangensaft dazugeben und verrühren. Butter unterrühren. Falls die Masse gerinnt, einen Essl. Mehl dazugeben. Die abgekühlte Schokolade einrühren. Eiweiß mit Salz steif schlagen. Mehl, Kakaopulver und Backpulver vermischen, dazugeben und unterheben. Zum Schluss den Eischnee unterheben. Den Teig auf die beiden Backformen gleichmäßig verteilen und ca. 40 Minuten backen, bis beim Stäbchentest kein Teig mehr kleben bleibt. Auskühlen lassen.

Für das Birnen-Spekulatius-Kompott
2 Birnen
40 ml Wasser
20g Zucker
60g Spekulatius-Kekse
1 Msp. Zimt

Birnen schälen, entkernen und in Stücke schneiden. Mit Wasser und Zucker unter einem Deckel kochen lassen bis die Birnen weich sind. Spekulatiuskekse in kleine Stücke brechen und mit dem Zimt zu den Birnen und mit Deckel noch etwas ziehen lassen. 
Kompott auskühlen lassen.

Für die Swiss Meringue Buttercreme:
  4 große Eiweiß
160g Zucker
200g weiche Butter
1 Teel. Vanillezucker
Eiweiß und Zucker in einer hitzebeständigen Schüssel über einem leicht köchelnden Wasserbad unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen auf etwa 65 Grad erhitzen, bite die Zuckerkristalle geschmolzen sind.
Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und mit der Küchenmaschine zu einem lockeren Eischnee aufschlagen. Weiterschlagen, bis die Masse abgekühlt ist. Das kann bis zu 10 Minuten dauern. Die Masse sollte nicht wärmer als die Butter sein, da diese sonst schmelzen kann.
Nach und nach die weiche Butter stückchenweise einarbeiten. Wenn die gesamte Butter eingearbeitet ist, weitere 3-5 Minuten schlagen. Durch die Zugabe der Butter fällt der Eischnee zuerst wieder etwas zusammen und nach einiger Zeit wird die Creme wieder fest und hat eine perfekte Konstistenz. Vanillezucker dazugeben und verrühren.

Zusammenbau:
Beide Schokoböden jeweils einmal waagerecht durchschneiden. Als Unter- und Oberseite werden jeweils die unteren Böden genommen, da die am glattesten sind. Auf die drei unteren Böden je ein Drittel des Kompotts verteilen. Der oberste Boden bekommt keine Füllung/Creme! Die Swiss Meringue in einen Spritzbeutel mit großer Lochtülle füllen und zuerst einen Kreis außen auf das Kompott spritzen und dann das Innere spiralförmig spritzen, so dass eine ca. 1cm dicke Creme-Schicht entsteht. Nun alle Böden zusammensetzen, mit dem Boden ohne Creme abschließen.
Etwas festdrücken und für mindestens 2 Stunden den Kühlschrank stellen.

Pistazien-Macaron-Turm
 

1x mein Macarons-Grundrezept
dabei darauf achten, dass die Macarons nicht zu groß werden
 Macaronsmasse grün gefärbt und mit Goldpuder bepudert

Für die Pistazien-Ganache (Rezept von hier)
60g Pistazien
100g Sahne
200g weiße Schokolade
1 Prise Meersalz

Die Pistazien mixen, bis nur noch Pulver übrig bleibt. Das Pulver mit der Sahne 5 Minuten köcheln und 10 Minuten ziehen lassen, damit sich die Aromen entfalten können. Die Schokolade in kleine Stücke brechen und Salz dazugeben. Die Pistazien-Sahne noch einmal kurz aufkochen lassen und über die Schokolade gießen. Kurz warten und dann rühren, bis keine Stücke mehr enthalten sind.
Komplett auskühlen lassen. Anschließend aufschlagen, bis sie eine cremige Konsistenz hat. In einen Spritzbeutel mit Lochtülle füllen und in je eine Macaronshälfte spritzen und eine weitere Macaronshälfte aufsetzen und etwas festdrücken.

Wie man einen Macaronsturm baut, habe ich vor einiger Zeit in diesem Blogbeitrag für euch aufgeschrieben. Für den Weihnachtsbaum-Turm nahm ich einen ca. 30cm hohen Styroporkegel, Alufolie und einige Goldglitzerkugeln aus dem Dekomarkt. 


Lebkuchen-Cupcakes mit Swiss Meringue-Creme



 für ca. 18 Cupcakes
(Teig mit 1 Teel. Lebkuchengewürz aromatisiert)

Für die Swiss Meringue Buttercreme:
  4 große Eiweiß
160g Zucker
200g weiche Butter
1 Teel. Vanillezucker
Eiweiß und Zucker in einer hitzebeständigen Schüssel über einem leicht köchelnden Wasserbad unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen auf etwa 65 Grad erhitzen, bite die Zuckerkristalle geschmolzen sind.
Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und mit der Küchenmaschine zu einem lockeren Eischnee aufschlagen. Weiterschlagen, bis die Masse abgekühlt ist. Das kann bis zu 10 Minuten dauern. Die Masse sollte nicht wärmer als die Butter sein, da diese sonst schmelzen kann.
Nach und nach die weiche Butter stückchenweise einarbeiten. Wenn die gesamte Butter eingearbeitet ist, weitere 3-5 Minuten schlagen. Durch die Zugabe der Butter fällt der Eischnee zuerst wieder etwas zusammen und nach einiger Zeit wird die Creme wieder fest und hat eine perfekte Konstistenz. Vanillezucker dazugeben und verrühren.

Spitzbuben-Pops


für 19-20 Stück
Zutaten:
190g Mehl
70g Zucker
1 Prise Salz
1 Pck. Vanillinzucker
abgeriebene Schale von 1/2 unbehandelten Zitrone
50g gemahlene Mandeln
100g kalte Butter in Stückchen
1 kleines Ei

80-120g Himbeerkonfitüre
ca. 20 Schaschlikspieße

Alle Zutaten außer der Konfitüre verkneten und abgedeckt ca. 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
Ein Backblech mit Backpapier belegen und den Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Den Teig auf Mehl ca. 3-4mm dick ausrollen und mit einem Herz-Ausstecher ausstechen. In die Hälfte dieser Kekse nun noch mit einem kleineren Herz-Ausstecher ein Loch in die Mitte stechen. In die Kekse ohne Loch jeweils einen Schaschlikspieß stecken, der Spieß sollte zu mindestens 2/3 im Teig stecken, damit die Kekse später nicht herunterfallen.
Kekse auf dem Backblech verteilen und 8-10 Minuten goldgelb backen. Auskühlen lassen.
Die Himbeerkonfitüre im Topf kurz erwärmen. Die Kekse mit Stiel auf der Rückseite (diese Seite ist glatter) mit etwas Konfitüre bestreichen und die Kekse mit Loch auflegen. Kurz trocknen lassen.
Die restliche Konfitüre nochmal erwärmen, in einen Spritzbeutel mit kleiner Lochtülle füllen und in die Mitte der Kekse füllen, so dass die Konfitürenschicht mit dem oberen Keks abschließt.
Mit Puderzucker bestäuben.

Ich mit meinem Werk

Organisation und Dekoration: Jeanette von FÜR IMMER DEINS
Sweet Table: Dagi von hier ;)
Location: Inselmühle München
Papeterie: Nicola von Farbgold
Model: Anna
Fotos: Ronja von Feinsinnig

Samstag, 12. Dezember 2015

Heidelbeer-Törtchen mit Vanillemousse

Nach all den weihnachtlichen Lebkuchen-Spekulatius-Zimt-Rezepten der letzten Wochen habe ich heute ein gar nicht so weihnachtliches Törtchen-Rezept für euch.
Das Rezept ist aus dem wundervollen Backbüchlein "Törtchen Törtchen" von Matthias Ludwigs. Bisher war wirklich jedes Rezept aus diesem Buch ein Volltreffer und auch diesem Rezept merkt man an, dass hier ein Profi am Werk war. Ihr benötigt zwar kleine Tortenringe (idealerweise mit 5-6 cm Durchmesser) und ein Thermometer, aber mit dieser Grundausstattung könnt ihr dann auch fast alle Mousse-Törtchen herstellen.
Die Heidelbeer-Törtchen sind übrigens nicht soviel Aufwand, wie es aussieht. Eigentlich. Wenn man nicht -wie ich- einen Umrechnungsfehler macht und anstatt 10ml Rotwein 10cl Rotwein (also 100 ml) nimmt. Glücklicherweise bemerkte ich diesen Fehler, bevor es zu spät war und musst nur den Heidelbeerkern nochmal neu machen.

Mit einer Handvoll frischen Heidelbeeren werden die Törtchen übrigens perfekt, aber auch ohne die Extrabeeren schmecken sie superlecker.










Heidelbeer-Törtchen mit Vanillemousse
für 8-10 Törtchen mit 6cm Durchmesser
Für das Heidelbeergelee:
150 gr Heidelbeeren (TK oder frisch)
50 gr Heidelbeerkonfitüre
10 ml Rotwein
2 Blatt Gelatine, eingeweicht

Die Heidelbeeren mit der Konfitüre und dem Rotwein in einem Topf bei mittlerer Hitze kurz aufkochen lassen, dann die eingeweichte Gelatine darin auflösen. In eine Silikonform mit 2cm Durchmesser einfüllen, alternativ kann die Masse auch in Eiswürfelbehälter einfüllen werden. Für mindestens 4 Stunden kühl stellen.

Für den Mandelbiskuit:
75 gr Marzipan
25 gr gemahlene Mandeln
100 gr Zucker
2 Eigelb
1 Ei
4 Eiweiß
65 gr Mehl

Den Backofen auf 190 Grad Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen.
Das Marzipan mit den gemahlenen Mandeln und 50 gr Zucker in der Küchenmaschine glatt rühren. Die Eigelbe und das Ei nach und nach dazugeben und die Masse dick cremig aufschlagen. Die Eiweiße mit den restlichen 50 gr Zucker zu steifem Schnee schlagen. Etwa 1/3 des Eischnees unter die Marzipanmasse rühren, den restlichen Eischnee dazugeben, das Mehl darüber
sieben und vorsichtig unterheben. Den Teig auf das Backpapier geben und mit einer Palette zügig glatt streichen. In 8-9 Minuten goldbraun backen.
Zum Auskühlen auf ein Gitter ziehen. Wenn der Biskuit kalt ist, ein weiteres Backblech auflegen, den Biskuit umdrehen und das Backpapier vorsichtig abziehen.
Mit einem 5,5 cm großen Ring kleine Biskuitkreise ausstechen. Dabei bleibt einiges an Biskuit übrig - ideal um sich gleich vom leckeren Geschmack zu überzeugen.

Für den Heidelbeerspiegel:
100 gr Heidelbeerkonfitüre
20 ml Weißwein

Konfitüre und Wein zusammen erwärmen und gut durchmixen. Abgedeckt auskühlen lassen.

Für die Vanillemousse:
75 gr Milch
75 gr Sahne
1/2 Vanilleschote
60 gr Zucker 
3 Eigelb
4,5 Blatt Gelatine
50 gr Joghurt, 10% Fett
300 gr Sahne, cremig geschlagen

Milch, Sahne, Vanille, Vanilleschote und Zucker aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen. Die Schote entfernen. Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die Eigelbe in die Milch einrühren und unter ständiger Bewegung mit dem Gummischaber bei mittlerer Hitze auf 85 Grad erwärmen, bis die Masse andickt.
Sofort die ausgedrückte Gelatine in der Creme auflösen, durch einen Sieb in eine Schüssel füllen und 5 Minuten abkühlen lassen.
Den Joghurt einrühren. Die Sahne cremig aufschlagen. Wenn die Temperatur der Vanillemasse bei ca 35 Grad liegt, zügig die Sahne unterheben.

Zusammenbau: Tortenringe fetten und mit gesiebten Puderzucker bestreuen. Auf einen glatten Teller mit Backpapier stellen und je einen Biskuitring hineinlegen. Die Vanillemousse in einen Spritzbeutel mit kleiner Lochtülle geben. Jeden Tortenring halb mit der Mousse füllen, je einen Geleekern hineinlegen und mit der Mousse auffüllen.
Mindestens 4 Stunden kalt stellen.
Die Törtchen von unten nach oben aus der Form drücken und vor dem Servieren auf jedes Törtchen etwas Heidelbeerspiegel und geg. ein paar frische Heidelbeeren geben.



Montag, 7. Dezember 2015

Ein Lebkuchenhaus? Oder eine viktorianische Lebkuchenvilla?

Vor wenigen Wochen hat mich auch so langsam die Weihnachtsvorfreude erwischt und ich bekam Lust, mal wieder ein Lebkuchenhaus zu backen. Bisher habe ich erst einmal in meinem Leben ein Lebkuchenhaus gebaut, was aber schon wieder rund 10 Jahre her ist.
Von diesem Haus gibt es auch nicht mal ein Foto! Ich kann das selbst nicht fassen, aber anscheinend war es mir damals einfach nicht wichtig genug, um ein Foto davon zu machen.
Damals wusste ich auch noch nichts von Royal Icing und ich hatte auch noch nicht das superleckeres Lebkuchenrezept meiner Oma.

Jetzt also das Projekt 'Lebkuchenhaus 2015'. 
Besonders sollte es sein, kein schlichtes einfaches Haus, sondern richtig geplant und aufwendig dekoriert.



Wie bei allen Back-Planungen recherchierte ich erstmal online und suchte hübsche Lekbuchenhäuschen unter anderem auf Pinterest. Schnell stand für mich fest, dass ich ein zweistöckiges Haus im viktorianischen Stil mit einem Erker und einem Türmchen machen wollte.

Als nächsten Schritt nahm ich mir ein Blatt Papier, zeichnete die gewünschte Größe der Vorderseite auf und schnitt diese aus. Anschließend konnte ich mithilfe dieser Schablone die Rückseite, Giebel und Dach zeichnen und ausschneiden. Als letztes zeichnete ich Erker, Giebel und Türmchen und bastelte mir einen Haus-Dummie aus Papier.


Man erkennt eine gewisse Ähnlichkeit, oder?
 

Mit dem Papier-Häuschen war ich schonmal zufrieden und konnte mit dem Backen beginnen. Aus der  ersten Runde Lebkuchenteig konnte ich Vorder- und Rückseite, beide Giebel, die Erker und Türmchen, einige Dachschindeln und die Eingangstür sowie die "Bodenplatte" backen. Als nächstes rührte ich Royal Icing an. Mit einer flachen Tülle spritzte ich mit dem Icing Fensterrahmen und setzte die ersten Wände zusammen. Tipp: Wenn die Wände zusammengesetzt werden, erstmal ein Glas o.ä. zum Stabiliseren daneben stellen, so kann nichts umfallen.

 


Tipp: Bis das Icing am Balkon trocken ist, eine Stütze unter den Balkon stellen.

Für die "Zuckerstangen" wickelte ich, mit dem Clay Extruder hergestellte, dünne Fondantschnüre um einen zugeschnittenen Schaschlikspieß. Die Spitze blieb frei, um die Stangen in die Lebkuchen-Bodenplatte stecken zu können.

Letzte Schritte vor dem Richtfest.
Die Beleuchtung besteht übrigens aus einer batteriebetriebene LED-Lichterkette, die ich in den Fenster positioniert und mit Icing festgeklebt habe. An diesem Haus ist wirklich ALLES mit Icing geklebt. :D

 

Danach musste ich erstmal wieder Lebkuchenteig anrühren, um die Dachplatten, Dachschindeln und den Kamin zu backen.

 

 

 

Zuletzt habe ich aus Mini-Salzstangen und normalen Salzstangen noch einen Zaun gebastelt und aus Fondant die Bäume und den Schneemann geformt. Natürlich durften auch einige kunstvolle Wandverzierungen und "Schnee" auf dem Dach nicht fehlen - alles gespritzt mit Royal Icing.

Hier noch ein paar Tipps für euch:
- Vorab eine Schablone aus Papier zeichnen, so hat man einen Überblick, wie groß das Haus letztendlich wird.
- Für die Fenster Ausparungen in den Teig stechen/schneiden. Anschließend helle Bonbons pulverisieren (entweder im Mixer, Gefriebeutel oder wie ich in einem Mörser). Dieses Pulver mit einem kleinen Löffel in die Fensterlöcher geben, dabei ruhig die Öffnung voll machen, das Bonbonpulver sackt beim Backen noch zusammen.



- Für Fenster ohne "Glas"sofort nach dem Backen Fenster bzw. Türen ausstechen. Wenn die Fenster vor dem Backen ausgestochen werden, laufen sie wieder zusammen.
- Unbedingt viel Zeit einplanen, man benötigt weitaus länger als geplant.
- Wenn Erker/Türmchen geplant sind: Zuerst die Fronten zusammensetzen und erst danach die Aufbauten darauf anbringen.

Fragt mich bitte nicht, wieviele Stunden ich insgesamt mit diesem Haus verbracht habe. Ich denke, es waren rund 15-20 Stunden. Jetzt bin ich für mindestens 1-2 Jahre wieder bedient.

Übrigens: Außer den Schaschlikspießen in den Balkonstützen und dem Schneemann und der Watte im Kamin ist das komplette Haus essbar - Es enthält nur jede Menge Lebkuchen, Royal Icing, etwas Fondant, Salzstangen und Bonbon-Fenster.

Das Haus ist inklusive Vorgarten 36cm lang, 30cm hoch und 26cm breit und wiegt rund 4 kg.

 

Wie gefällt euch denn meine viktorianische Lebuchenvilla? Habt ihr auch schonmal ein Lebkuchenhaus gebacken?

Dagi

Samstag, 28. November 2015

Lebkuchenmousse-Törtchen mit Spekulatiusboden und Zimtkirschen

Heute habe ich mal ein -für meine Verhältnisse- richtig ungewöhnliches Rezept für euch. Und zwar ein superschnelles. Nicht nur das Kreiieren ging superschnell (ein halber Nachmittag für ausdenken, einkaufen, Zutaten zusammenrühren, fotografieren und essen ist mein persönlicher Rekord), sondern auch die Herstellung geht sehr schnell. Nicht mal den Backofen müsst ihr dafür anwerfen.
Doch dieses Törtchen besticht nicht nur durch Schnelligkeit, sondern auch durch Lecker-keit. Ein knuspriger Spekulatiusboden unter einer Lebkuchenmousse mit geschmolzenen Lebkuchen, gefüllt mit Zimtkirschen und getoppt von einem Sahnetupfer und Spekulatiusbröseln.
Diese Törtchen sind genauso schnell hergestellt wie vernascht.

 


Lebkuchenmousse-Törtchen mit Spekulatiusboden und Zimtkirschen
für ca 10-11 Gläser mit 160ml 

Zutaten:
80 gr Lebkuchen ohne Füllung mit Schokoglasur (z.B. Lebkuchensterne)
1 Teel. Lebkuchengewürz
300 gr + 500 gr Sahne
30 gr Zucker
130 gr Gewürz-Spekulatiuskekse
35 gr Butter
1 großes Glas Kirschen
1 Msp. Zimt
1 Pck. + 1 Teel. Vanillinzucker 
2 Eigelb

Lebkuchen mit dem Mixer zu Bröseln verarbeiten. 300 gr Sahne mit den Lebkuchenbröseln,  Lebkuchengewürz, Zucker und 1 Pck. Vanillezucker vermischen und unter Rühren einmal aufkochen lassen. Eigelb dazugeben und nochmal aufkochen lassen. In eine Schüssel füllen und abgedeckt auskühlen lassen.
Kekse in einen Gefrierbeutel geben und mit einem Nudelholz o.ä. darüberrollen, bis nur noch Krümel enthalten sind. 1 Essl. Brösel für die Dekoration beiseite legen. Butter in der Mikrowelle schmelzen und mit den Krümeln verrühren. In jedes Glas 1 Essl. Krümelboden füllen und festdrücken.
Kirschen abtropfen lassen und 10-11 hübsche Kirschen für die Dekoration beiseite legen. Von den restlichen Kirschen 220 gr abmessen mit dem Zimt verrühren.
Lebkuchencreme aufschlagen, so dass sie etwas fester wird. 500 gr Sahne steif schlagen, 3 Essl. Sahne beiseite stellen und den Rest unter die Lebkuchencreme unterheben. In einen Spritzbeutel mit großer Lochtülle geben und halbhoch in die Gläser spritzen. Die Zimt-Kirschen in den Gläsern verteilen und Creme bis kurz unter den Rand spritzen.
Die restlichen aufgeschlagene Sahne mit 1 Teel. Vanillinzucker steif schlagen, in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen, auf die Törtchen spritzen, mit Spekulatiusbröseln bestreuen und mit je einer Kirsche garnieren.
Bis zum Servieren im Kühlschrank lagern.


Ich liebe ja Lebkuchen und fast alles mit Lebkuchengeschmack - mittlerweile habe ich auch schon viele Variationen gebacken: Ob klassische Lebkuchen, Lebkuchen-Cupcakes, Lebkuchen-Cake Pops oder jetzt diese Lebkuchenmousse. 
Gibt es etwas, was ihr gerne noch als Lebkuchen-Variation von mir lesen möchtet?

Euch ein schönes Wochenende!
Dagi
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