Einen klitzekleinen Vorteil hat der Lockdown: Ich habe plötzlich wieder Zeit und Muße, um meinen Blog zu bespielen. Das war im März schon genauso - als ich kurz dachte, ich kümmere mich nun wieder öfter um neue Beiträge. Im Sommer war das dann schnell wieder vergessen, im Herbst konnte ich glücklicherweise viele Backkurse leiten - bevor mich der nächste Lockdown erwischt hat.
Schlecht für mich - gut für euch. :D
Ich war anfangs etwas unsicher, ob die Spekulatius-Creme -die komplett ohne Buttercreme oder Gelatine auskommt- stabil genug ist für eine ganze Torte. Nachdem ich die Torte damit gefüllt hatte, hatte ich die Befürchtung, sie könnte ZU fest sein.
Aber alle meine Befürchtungen waren tatsächlich unbegründet: Die Torte steht nämlich nicht nur 1A, sie schmeckt auch noch absolut köstlich.
Die Torte habe ich -abzüglich eines Probierstückes für mich- meiner Lieblingsnachbarin geschenkt. Deren 7jähriger Sohn ist ein großer Fan meiner Törtchen und insbesondere meiner Cookies.
Deshalb wollte ich nun eine Torte mit Cookies machen. Die Idee zu einer Krümelmonster-Weihnachtstorte war geboren.
Bevor jemand fragt: Meine Cookie-Rezepte sind geheim, eines von wenigen Rezepten, die ich nicht auf meinem Blog teile. SORRY! ;)
Als Basisteig nahm ich meinen saftigen Vanillasponge, gepimpt mit flüssiger weißer Schokolade. Die Schoki macht den Teig nicht nur noch saftiger und aromatischer - sie sorgt im warmen Zustand auch gleichzeitig dafür, dass der Teig, der nach der Zugabe der Eier gerne mal gerinnt, wieder gebunden wird.
Damit mein Krümelmonster in weihnachtliche Stimmung kommt, bekam es von mir eine Weihnachtsmann-Mütze aufgesetzt. Außerdem durfte es mit einer Lichterkette spielen, wobei ihm leider ein kleines Maleur passiert ist - er hat sich komplett damit eingewickelt...Wenn man einmal nicht hinschaut...ihr kennt das. ;)
Nur gut, dass ihn das nicht davon abhält, die Cookies zu vernaschen - Krümelmonster eben.
Bratapfel-Torte mit Spekulatius-Mascarpone-Creme
15cm Durchmesser
Für den Teig:
200 g Butter
200 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1/4 Teel. Salz
50 g weiße Schokolade
4 Eier, Größe L, zimmerwarm
200 g Mehl
8 g Backpulver
75 ml Milch
Den Ofen auf 180 Grad OberUnterhitze vorheizen. Zwei 15cm große Backformen buttern und am Boden mit Backpapier auslegen.
Butter und Zucker schaumig schlagen. Schokolade schmelzen und etwas abkühlen lassen. Die Eier einzeln dazugeben und jeweils gut verrühren. Die noch warme Schokolade dazugeben. Durch die warme Schokolade wird der vorher evt. geronnene Teig wieder homogenisiert. Den Teig nun 1-2 Minuten auf höchster Stufe aufschlagen.
Mehl und Backpulver dazugeben und kurz verrühren. Zum Schluss die Milch dazugießen und kurz verrühren. Die Masse gleichmäßig auf die beiden Backformen aufteilen, glatt streichen und ca 45-50 Minuten backen, bis beim Stäbchentest kein Teig mehr kleben bleibt. Auskühlen lassen und am besten 1 Tag ruhen lassen, damit sich der Boden besser schneiden lässt.
Für die Bratapfelfüllung:
2 säuerliche Apfel (z.B. Braeburn)
3 Essl. Apfelsaft/Wasser
2 gestrichene Essl. braunen Zucker
2 Msp. Zimt
1 Teel. Vanilleextrakt
Äpfel schälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Apfelstücke mit den restlichen Zutaten in einen Topf geben und 5-8 Minuten mit Deckel köcheln lassen, bis die Äpfel weich sind, aber noch nicht zerfallen. Zum Schluss ohne Deckel köcheln lassen, damit die Flüssigkeit verdampft. Auskühlen lassen.
Für die Spekulatius-Mascarpone-Creme:
100 g Gewürz-Spekulatiuskekse
250 g Sahne
50 g Butter zimmerwarm
200 g Mascarpone
30 g Puderzucker
1 Pck. Vanillezucker
1 Pck. Sahnesteif
Kekse in eine Schüssel geben und mit einem Glas zerdrücken. Sahne einmal kurz aufkochen und die Brösel darin auflösen. Im Kühlschrank auf Kühlschranktemperatur runterkühlen.
Butter schaumig schlagen. Mascarpone, Vanillezucker und Puderzucker dazugeben und verrühren. Kekssahne zusammen mit Sahnesteif steif schlagen und unter die Mascarponecreme heben. Nicht wundern, diese Creme ist recht fest.
Zusammenbau:
Beide Kuchenböden je einmal waagerecht durchschneiden.
1/3 der Creme auf den untersten Boden aufstreichen, am einfachsten geht das mit einem Spritzbeutel mit Lochtülle. Nun 1/3 der Bratäpfel darauf geben und verteilen. Die nächsten Boden auflegen, leicht festdrücken und ebenso verfahren. Der letzte Boden sollte eine "Back-Unterseite" mit der Unterseite nach oben sein - so wird die Torte schön eben. Auf den obersten Boden kommen keine Creme oder Äpfel. Darauf achten, dass die Torte gerade ist (seitlich und oben), noch kann man durch drücken und schieben die Torte gerade rücken. Nun für mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen, damit die Torte fest wird und sich gut einstreichen lässt.
Für die Swiss Meringue:
4 Eier
160 g Zucker
10 gr Vanillezucker
200 g Butter
blaue Pasten-Lebensmittelfarbe (ich nehme die Farbe von Sugarflair)
Eiweiß, Zucker und Vanillezucker in einer hitzebeständigen Schüssel über einem leicht köchelnden Wasserbad unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen auf etwa 65 Grad erhitzen.
Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und mit der Küchenmaschine zu einem lockeren Eischnee aufschlagen. Weiterschlagen, bis die Masse abgekühlt ist. Das kann bis zu 10 Minuten dauern. TIPP: Wenn man ein nasses Geschirrtuch außen um die Schüssel wickelt, geht das Abkühlen erheblich schneller. Die Masse sollte nicht wärmer als die Butter sein, da diese sonst schmelzen kann.
Nach und nach die weiche Butter stückchenweise einarbeiten. Wenn die gesamte Butter eingearbeitet ist, weitere 3-5 Minuten schlagen. Durch die Zugabe der Butter fällt der Eischnee zuerst wieder etwas zusammen und nach einiger Zeit wird die Creme wieder fest und hat eine perfekte Konstistenz.
Die Torte rundherum mit einer dünnen Schicht Creme einstreichen - am besten geht das mit einer Drehplatte- und kühl stellen. Mit dieser 1. Schicht werden die Krümel gebunden.
Nach rund 15-20 Minuten ist die Krümelschicht fest und es kann eine 2. etwas dickere Schicht aufgetragen werden. Bevor diese zweite Schicht im Kühlschrank fest werden darf, geht man für die Streifen mit einer spezielle Teigkarte über die Creme. Dadurch entstehen "Berge und Täler" auf der Seite. Anschließend wieder in den Kühlschrank stellen, damit die "Berge" fest werden können. Eine Stunde kühl stellen. Inzwischen die restliche Buttercreme mit Pastenfarbe blau färben und in einen Spritzbeutel mit kleiner Lochtülle geben (ca. 0,5cm groß). Wenn die Creme an der Seite komplett fest ist, die Torte aus dem Kühlschrank herausnehmen und auf eine Drehplatte stellen. In die "Täler" oder auch Rillen der Creme die blaue Creme spritzen. Wenn alle Rillen gefüllt sind, mit einer glatten Teigkarte darübergehen, bis der Rand schön glatt ist.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nachbacken!
Wenn du gerne noch mehr über Torten und Co. lernen möchtest, ich gebe ich München (www.mybackkurs.de) und Wien (www.mybackkurs.at) Backkurse zu verschiedensten Themen wie Dripcakes, Fondanttorten, Motivtorten, Cupcakes, Geodecakes und vieles mehr. Schreibt mir einfach eine mail an home(at)mybackkurs.de, wenn ihr Fragen dazu habt oder einen Kurs buchen möchtet.
Frohe Weihnachten!
Dagi
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