Ich muss ehrlich sagen, in den 6 Jahren, in denen ich nun begeisterte Zuckerbäckerin bin, hatte ich irgendwie nie die Ambitionen, bei einem Wettbewerb mitzumachen. Unzählige Arbeitsstunden in ein Projekt zu stecken, um dann am Ende eventuell eine Urkunde dafür zu bekommen - eigentlich nicht so meines. Als ich dann aber vor einigen Monaten erfuhr, dass die Kuchenmesse (die bisher östereichweit immer in Wels bei Linz stattfindet) nun erstmals direkt in Wien gastierte und es auch eine Kategorie für Sweet Tables gibt, musste ich mich einfach anmelden.
Das Thema für alle Wettbewerbskategorien (Sweet Table, Hochzeitstorten, Festtagstorten, Freestyle, Zuckerblumen, dekoratives Element und Kindertorten) lautete Winterwonderland.
Mein allererster Gedanke war etwas mit Pinguinen zu machen, aber dann dachte ich mir, das ist dann doch etwas ZU naheliegend - glücklicherweise....es gab nämlich am Ende sehr viele Pinguintorten, vor allem in der Kinderkategorie. :D
Ich wollte aber gerne etwas Lustiges umsetzen...etwas Süßes...etwas das man ansehen und dabei immer neue Details entdecken kann und deshalb immer wieder aufs Neue schmunzeln muss.
Am Ende entschied ich mich für einen
Wintertag im Hundertmorgenwald mit Winnie Pooh und seinen Freunden.
^^Ob der kleine I-Aaah hier schon ahnt, dass er seine Arbeit am Schneemann gleich nochmal von vorne beginnen kann? :D
Nachdem ich mir wochenlang Gedanken um die Umsetzung gemacht hatte, fing ich rund 4-5 Wochen vor dem Wettbewerb mit der heißen Phase an. Bei Obi kaufte ich eine Holzplatte, klebte Füsschen drunter, besorgte Styrodur und schnitt es zu und klebte alles mit einer Heißklebepistole zusammen. Außerdem bestellte ich ein winterliches Hintergrundbild.
Anschließend deckte ich die ganze Landschaft (außer dem See) mit Fondant ein.
Nun konnte es endlich mit der Feinarbeit losgehen. Ich formte also in langen Sessions den I-Aah beim Schneemann bauen, einen Winnie Pooh mit Honigtopf und Schlittschuhen und ein Ferkel, das gerade den Berg runterrutscht und gleich in I-Aahs Schneemann landen wird.
Als Krönung modellierte ich den frechen Tigger, der Ferkel gerade den Berg heruntergeschubst hatte. Die Herausforderung bei Tigger war, dass er (wie Tigger das eben so tun) auf seinem Schwanz hüpfte. So war Tigger letztlich auch die aufwändigste Figur, aber am Ende war ich mit ihm sogar am allerzufriedensten.
Ferkel schubsen können Tigger am Allerbesten...Das wird ein Volltreffer!
Alle Figuren inklusive der Bäume formte ich aus Modellierfondant von Saracino, den ich mir erstmals für dieses Projekt gekauft hatte. Danke nochmal für den Tipp Michelle, das hat wirklich super funktioniert.
Normalerweise arbeite ich eher mit Massa Ticino Fondant, der sich zwar perfekt zum Eindecken, aber tatsächlich nicht optimal zum modellieren eignet.
Die Bäume sehen an sich zwar relativ simpel aus und sind es im Prinzip auch....allerdings dauert es trotzdem lange, bis sie entsprechend geschnitten sind. Die meiste Arbeit machte logischerweise der geschmückte Baum. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie lange ich mit einer Pinzette, Lebensmittelkleber und massig Zuckerperlen dasaß und Perle für Perle unter den "Zweigen" am Baum anbrachte.
Na klar!
Nomnomnom :'D |
Bei der Messe erfuhr ich nämlich, dass die Optik des Sweet Tables letztlich nur zu 20% in die Gesamtwertung einfließt. Zur Anmeldung erhielt man ursprünglich nur die Information, dass bei den Sweet Tables neben dem Aussehen und dem Geschmack auch die Originalität bewertet wird. Was dabei wichtiger ist und was nicht, wurde leider nicht mitgeteilt.
Ich war daher davon ausgegangen, dass diese drei Punkte alle gleich wichtig sind (wie es zum Beispiel bei jedem Hochzeits-Sweet Table der Fall ist).
Apropos Geschmack: Selbstverfreilich hatte ich mir auch hier lange Gedanken gemacht und mich dann für Folgendes entschieden:
- superfluffige Pandan-Cupcakes mit Bratapfelfüllung,
Zimt-Vanille-Creme und Marzipan
- Schokoladen-Marillen-Cake Pops mit Spekulatius-Stückchen in Bienenform
- Lebkuchen-Kekse mit Icing-Deko "Honigtopf"
Bei der Jurynachbesprechung erfuhr ich, dass meine Teile zwar alle sehr gut geschmeckt hatten, aber die Teile einer anderen Teilnehmerin eben noch ein bisschen besser waren, weshalb ich Bronze erhielt (wie 4 andere Sweet Tables). Besagte Teilnehmerin erhielt Silber und war damit dann auch Best-of Class. Gold gab es in der Kategorie Sweet Tables nicht, einer der 6 teilnehmenden Sweet Tables erhielt am Ende leider gar keine Wertung.
Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Jurymitglied Simone, die sich viel Zeit für mich genommen hatte, um mir die Kritikpunkte an meinem Tisches nochmal ausführlich darzulegen. Kritisiert wurden von der Jury unter anderem, dass die Icingkekse nicht 100%ig perfekt aussahen, das Hintergrundbild gefiel der Jury leider nicht so gut und der Saracino-Fondant, den ich auch für die Cupcake-Topper verwendete, schmeckte ihnen leider nicht. Also alles in allem nur kleine Kleinigkeiten und es war wohl auch nur ganz knapp an Silber vorbei.
Hier übrigens alle Gewinner der Kategorie Sweet Table:
Silber (& Gewinner der Kategorie)
Bronze:
Ob ich nochmal an solch einem Wettbewerb teilnehmen würde, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Insgesamt habe ich für die Planung, Einkauf und Durchführung meines Stückes rund 45-50 Stunden gebraucht.
Insgesamt war es eine interessante Erfahrung für mich. Ich weiß jetzt, wie man hüpfende Tigger modelliert und es hat sich mal wieder bestätigt, dass eine gute Zeitplanung sehr viel ausmacht wenn es um einen Sweet Table geht.
Wie gefällt euch denn mein Sweet Table?
Dagi <3
Insgesamt war es eine interessante Erfahrung für mich. Ich weiß jetzt, wie man hüpfende Tigger modelliert und es hat sich mal wieder bestätigt, dass eine gute Zeitplanung sehr viel ausmacht wenn es um einen Sweet Table geht.
Wie gefällt euch denn mein Sweet Table?
Dagi <3