Samstag, 6. Mai 2023

Buchvorstellung "Royal Teatime" und Rezept für gefüllte Maracuja-Orangen-Kekse

Heute wird in England König Charles gekrönt und passend dazu darf ich euch heute mal wieder ein Backbuch vorstellen. Anfang dieses Jahres ist im Dorling Kindersley Verlag das Buch "Royal Teatime" von Carolyn Robb erschienen. Ich bin schon länger ein Fan von englischer Teatime mit Earl Grey Tee, Scones und anderen leckeren Häppchen und musste dieses Buch natürlich haben. 
Carolyn Robb war 13 Jahre lang Küchenchefin am englischen Königshof und kennt nicht nur die Königsfamilie recht gut, sondern auch die verschiedenen Schlösser und Burgen. Jedes Schloss hat seinen eigenen Flair und sie hat jedem der 12 Schlösser ein Kapitel im Buch gewidmet. Bei jedem Kapitel gibt es ein Foto vom Schloss und unterhaltsam Informationen zu den verschiedenen Locations. Nachdem ich ein großer Fan der "The Crown"-Serie auf Netflix bin, finde ich diese Texte alle recht interessant. 


Anlässlich des Geburtstags meines Mannes backte ich die Melting Moments (gefüllte Orangenkekse mit Maracujacreme...soooo gut) und da wir gerade das feine Geschirr aus dem Nachlass meiner Schwiegermama da hatten, konnten wir unseren Tisch stilecht eindecken. Ein Gemälde von König Cookie I -unserem Kater- durfte am Tisch natürlich nicht fehlen. Er ist ein strenger aber gerechter Herrscher, der uns mit einem "miau" befehligt, wann wieder Zeit für ein Leckerli ist. 


Im Buch geht es los mit dem bekanntesten Schloss: Dem Buckingham-Palace. In diesem Kapitel geht es um sommerliche Gartenpartys mit Rezepten wie Mini-Scones, Victoria-Cake mit Erdbeeren oder den bereits nachgebackenen Melting Moments. Diese Kekse sind soooo lecker und aromatisch. Sie heißen Melting Moments (=schmelzende Momente) weil sie tatsächlich fast im Mund schmelzen. Ihr müsst nicht unbedingt bis zur nächsten Gartenparty warten, bis ihr sie nachbackt, aber keine Party mehr ohne diese kleinen Leckereien. Das Rezept dazu findet ihr weiter unten. 

Links oben sind die phänomenalen Melting Moments Kekse. 

Meine Melting Moments - wenige Momente, bevor sie alle weg waren. 

Im Kapitel "Sandringham House" geht es um eine herbstliche Jagd-Teegesellschaft mit Rezepten wie glasierter Apfel-Pekannuss-Kuchen oder herbstlichen Bakewell-Törtchen. 


Der glasierte Apfel-Pecanuss-Kuchen

Danach geht es im "Kensington Palace" um Nachmittagstee für Kinder. Der Leser erfährt hier nicht nur kindertaugliche Rezepte, sondern auch, was die Prinzen William und Harry als Kinder gerne genascht haben. Von Riesen-Bourbon-Keksen über Mini-Schoko-Becherchen mit Eiscreme und Streuseln gibt es hier Leckereien für groß und klein. 

Mini-Schoko-Becherchen mit Eiscreme und Streuseln

Im "Hampton Court Palace" im Südwesten von London gibt es seit 1690 eine Schokoladenküche, weshalb dieses Kapitel ganz dieser süßen Köstlichkeit gewidmet ist. Schokoholiker kommen mit Rezepten wie Heiße Schokolade wie damals, Schokoladen-Cookies mit gesalzenen Pistazien (oh ja, die muss ich unbedingt auch bald backen) oder eine ultimative Schokoladentorte ganz auf ihre Kosten. 

Weiter geht es mit dem "Brighton Pavilion". Dieser ist eine königliche Sommerresidenz im Küstenort Brighton, in dem seit Jahrhunderten prachtvolle Bankette ausgerichtet wurden. In diesem Kapitel gibt es französischen Flair mit u.a. Profiteroles mit Salzkaramell, Ricotta-Mandel-Kuchen oder Baisers mit Himbeerswirl. 

Baisers mit Himbeerswirl


Anschließend geht es nach Highgrove House bei Gloucestershire, der private Landsitz von König Charles und Camilla. Der König ist ein großer Garten- und Kräuter-Fan, weshalb es in diesem Kapitel um frische Gartenkräuter geht.  Hier findet man Rezepte wie Zitronen-Thymian-Kuchen, weiße Schokolade-Minz-Torte, Ziegenkäse-Muffins mit Zuccini und Schnittlauch (muss ich unbedingt noch nachbacken) oder Palmiers mit Gartenkräuter-Pesto. 

Ziegenkäse-Muffins mit Zuccini und Schnittlauch und Palmiers mit Gartenkräuter-Pesto

Weiter geht es mit dem Blenheim Palace, dem Geburtstort von Winston Churchill. Deshalb ist dieses Kapitel inspiriert von Churchills Köchin Georgina Landemare und es finden sich u.a. Rezepte wie Churchills liebstem Früchtekuchen, Shortbread mit Ingwerglasur oder Bitterorangen-Marmelade-Kuchen (hat sich mein Mann schon zum baldigen Nachbacken bestellt). 

Nun geht es nach Schottland in das Balmoral Castle, einem der liebsten Orte von Queen Elizabeth II. Dieses Kapitel ist schottischem Lachs gewidmet und so gibt es sehr leckere klingende Rezepte wie Mini-Oatcakes mit Graved Lachs und Creme Fraiche, Räucherlachs-Röllchen mit grünem Spargel und Frischkäse (nomnomnom) oder Lachs-Tartelettes mit Frühlingszwiebeln und Babymangold. 


Im nächsten Kapitel bleiben wir in Schottland und kommen zum Castle of Mey - fleißige "The Crown"- Zuschauer kennen dieses Schloss, das Queen Mum in den 50ern erwarb. Zu diesem Zeitpunkt gab es weder Elekrizität noch fließend Wasser. Nach mehrjähriger Renovierungszeit ist es nun ein beliebtes Schloss von König Charles. In diesem Kapitel geht es um "Crofter-Kost", eine einfache, traditionelle schottische Kost, die typisch für die schottischen Highlands ist. Rezepte gibt es hier u.a. für schottische Pancakes, Highlander-Kekse oder Selkirk Bannock, ein reichhaltiges Früchtebrot. Mich persönlich kann man mit Früchtekuchen und Früchtebrot (und alles weitere mit Rosinen) jagen, aber viele Menschen mögen das ja recht gerne. 

Schottische Pancakes

Nach diesem Ausflug in die schottischen Highlands geht es zurück nach London, in den Kew Palace. Dieser kleinste königliche Palast wurde 1631 an der Themse gebaut und 1729 von König Georg II für die königliche Familie erworben. Da es im Kew Palace das größte viktorianische Gewächshaus der Welt gibt, ist dieses Kapitel "Blumen zum Tee" gewidmet. Nachbacken kann man z.B. Vanille-Ingwer-Buttermilch-Küchlein, Limetten-Tartelettes oder einen Keks-Blumenstrauß. 

Kommen wir jetzt zu einem weiteren bekannten Schloss: Windsor Palace. Das größte bewohnte Schloss der Welt thront auf einem Kalksteinfelsen oberhalb der Themse in London. Die Autorin hat sich hier öfter verlaufen und dabei auch schon mal plötzlich Prinzessin Margaret getroffen. Hier gibt es auch die berühmte St. George´s Chapel, in der seit 1863 ganze 17 königliche Paare geheiratet haben. Deshalb geht es nun um einen festlichen Hochzeitstee mit Rezepten wie Zitronen-Holunderblüten-Torte (eine ähnliche Torte hatten Prinz Harry und Megan auf ihrer Hochzeit), Kaffee-Haselnuss-Macarons oder Rhabarber-Tartelettes mit weißer Schokomousse. 

Rhabarber-Tartelettes mit weißer Schokomousse

Nun sind wir schon im letzten Kapitel angekommen: Caernarfon Castle im Nordwesten von Wales. Die Autorin begleitete den Prinz of Wales (heute König Charles) öfter auf seinen Besuchen nach Wales. Im letzten Kapitel geht es um traditionell walisischen Nachmittagstee. Hier findet man Welsh Cakes mit Zimt und Heidelbeeren (eine Mischung aus Pancakes und Scones), Lauch-Caerphille-Tartelettes oder Bara Brith - ein walisisches Hefe-Früchtebrot. 

Nun stelle ich euch die köööhööööstlichen Melting Moments Kekse vor. Eigentlich ist das Rezept für Tangerine und Maracuja, aber mangels Bio-Tangerinen habe ich Bio-Orangenschale genommen und die mir im Obstladen angepriesene Marcacuja stellte sich im Nachhinein als Passionsfrucht heraus. Das macht aber nichts, da sie sehr ähnlich schmecken. Die Passionsfrucht-Creme und Orangenkekse sind sooo aromatisch und köstlich, dass ich jetzt gerade überlege, wann ich sie wieder backe. :D 

Bei den Keksen ist wichtig, dass alle Zutaten Raumtemperatur haben. Mein Teig war am Anfang zu fest zum spritzen, weshalb ich ihn für wenige Sekunden in die Mikrowelle gegeben habe (bitte nicht länger ;). Danach konnte ich die Kekse wunderbar spritzen. 
TIPP: Wenn man die Kekse nach dem Spritzen nochmal kalt stellt, verlaufen sie beim Backen nicht so sehr. 

Melting Moments mit Tangerine und Maracuja
(für ca. 20 gefüllte Kekse)


Für die Kekse:
255 g Butter (Zimmertemperatur)
80 g Puderzucker
½ TL Vanilleextrakt
2 Bio-Tangerinen (oder 1,5 Bio-Orangen)
250 g Mehl
80 g Puddingpulver Sahne oder Vanille

Backofen auf 180°C Umluft vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier belegen.
Butter und Puderzucker in die Schüssel der Küchenmaschine geben und auf mittlerer Stufe schaumig rühren. Vanilleextrakt dazugeben und gut unterrühren. Die Schale von den zwei Tangerinen (oder 1,5 Bio-Orangen) abreiben und in die Rührschüssel geben, dann Mehl und Puddingpulver in die Schüssel sieben und alles mit einem Holzlöffel verrühren, bis ein glatter, geschmeidiger Teig entsteht.
Den Teig in einen Spritzbeutel mit Rosentülle geben und Kreise mit einem Durchmesser von etwa 4 cm im Abstand von jeweils etwa 2,5 cm zueinander auf die vorbereiteten Backbleche spritzen. Insgesamt sollte die Masse für etwa 40 aufgespritzte Teigkreise reichen.
Die Kekse 10-12 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. Die fertigen Kekse einige Minuten auf den Backblechen auf Kuchengittern abkühlen lassen, dann auf Kuchengitter geben und komplett aus-
kühlen lassen.
Während die Kekse im Backofen sind, die Buttercreme zubereiten.

Für die Maracuja-Buttercreme:
80 g Butter (Zimmertemperatur)
160 g Puderzucker, gesiebt
½ TL Vanilleextrakt
2 EL Maracujasaft von einer großen, mit einem Löffel durch ein feines Sieb passierten Maracuja
Puderzucker zum Bestäuben

Butter in eine große Schüssel geben und auf höchster Stufe etwa 1 Minute schaumig rühren.
Puderzucker, Vanilleextrakt und Maracujasaft dazugeben und einige Minuten weiterrühren, bis eine leichte, luftige Creme entsteht.
Die Buttercreme in einen Spritzbeutel mit runder Tülle geben. Die Hälfte der ausgekühlten Kekse umdrehen, sodass die Unterseite nach oben zeigt, und jeweils einen großzügigen Tupfer Buttercreme daraufspritzen. Schließlich jeweils einen der Kekse ohne Buttercreme auf einen mit Buttercreme setzen und leicht zusammendrücken.
Die Kekse vor dem Servieren mit etwas Puderzucker bestäuben. Die Melting Moments halten sich in einem luftdicht verschließbaren Behältnis bei Zimmertemperatur bis zu 5 Tage. 
(Also theoretisch. Bei uns haben sie nur 1,5 Tage gehalten)

TIPP: Am ersten Tag waren die Kekse superlecker, aber am 2. Tag fast noch besser. Sie sind nicht durchgeweicht, aber die Creme war etwas fester und ist nicht bei jedem Bissen herausgequollen. Wie sie am 3. Tag schmecken, habe ich leider nicht mehr feststellen können, da sie da schon alle vernascht waren. 


Fazit "Royal Teatime": Wenn die anderen Rezepte auch nur annähernd so gut sind wie die ultrafruchtigen Kekse, dann hat sich dieses Buch sehr gelohnt. Bei der Auswahl der Rezepte ist für jeden etwas dabei, ob einfach oder schwierig, süß oder salzig, Torte oder Kleingebäck. 
Auch wenn du schon immer mal wissen wolltest, was es bei der englischen Königsfamilie so auf den Tisch gibt, solltest du dir dieses Buch holen. Ich bin jedenfalls sehr angetan und freue mich schon auf die nächste Teatime mit König Cookie I.  

Dienstag, 25. April 2023

3D-VW-Torte mit Tutorial

Heute habe ich ein Tutorial für eine VW-Torte für euch, aber zuerst muss ich euch eine kleine Vorgeschichte zu dieser Torte erzählen: 


Wer mir auf Instagram folgt, weiß sicherlich, dass seit letztem Sommer ein kleiner Miezbewohner bei uns wohnt: Unser Kater Cookie. Mein Mann und ich sind seitdem im Katzenfieber und lieben den Kleinen total. Wir hatten beide keine Katzenerfahrung und damit auch keinen Vergleich, aber alle unsere Freunde, die ihn bisher kennenlernen durften, meinten, er ist ein besonders lieber und netter Kater. Er zerkratzt keine Möbel, er weckt uns Nachts nicht, er kommt gerne zum kuscheln und ist insgesamt ein super Typ. 

Und zuckersüß ist er noch dazu. <3 

Anfang Februar hatten wir eine sehr kritische und beängstigend Situation mit ihm. In unserer Nachbarschaft gibt es eine böse Katze, die unseren Cookie nicht mag und ihn schön öfter geärgert bzw. angegriffen hat. Eines Abends gegen 20 Uhr checkten wir mal wieder seinen Standort (er hat ein GPS-Halsband), aber es kam keine Verbindung zustande. Da uns das wunderte, suchten wir ihn. Wir riefen immer wieder seinen Namen, aber uns lief nur die böse Katze über den Weg und kein Cookie. Irgendwann hörten wir ihn und stellten wir fest, dass Cookies miauen aus einem Drainage-Rohr kam - ein 60cm breites Rohr zum Abfluss von Hochwasser. Am Ende dieses Rohrs war eine Überlaufklappe, die nur in eine Richtung aufgeht. Anscheinend wurde Cookie von der bösen Katze in das Rohr getrieben und kam dann wegen der Klappe nicht mehr heraus. Sein miauen war herzzerreißend und wir waren in großer Sorge. Da neben unserem Wohnhaus eine Werkstatt ist, sind wir dorthin - in der Hoffnung zu dieser späten Stunde noch jemanden zu treffen, der/die uns weiterhelfen kann. Dort trafen wir Jessy, die uns drei ca. 2m lange Holzstäbe gab. Wir klebten die Stäbe mit Panzertape zusammen und schoben sie ins Rohr - leider ging dieser verlängerte Stab nur bis ca. zur Hälfte. Das Rohr muss ca. 9m lang sein. Jessy schaute sich das Ganze an und meinte, sie klettert rein. Dafür holte sie extra Klettersachen wir Karabinerhaken und Seile und wagte sich in das abschüssige Rohr. Leider klappte das auch nicht und mittlerweile stellte mein Mann fest, dass das Miauen inzwischen aus einem der umliegenden Gullis kam. Nun holte Jessy ein Stemmeisen und zusammen mit einem weiteren Nachbarn (Danke Alex!) stemmten wir den Gullideckel hoch. Direkt auf der obersten Stufe saß Cookie, der sich mit einem kurzen "Miau!" bedankte und raushüpfte. OMG, waren wir froh, dass er gerettet war! Es war ja Abends mitten im Winter und hatte Minusgrade. Wer weiß, ob Cookie die Nacht im Abwasserkanal überlebt hätte bzw. ob er morgens noch kräftig genug gewesen wäre, uns mit seinem miauen den Weg zu zeigen. 

Links bin ich mit Cookie, rechts Jessy mit der Torte.
Danke liebe Jessy, dass ich das Foto verwenden darf. 

Lange Rede - kurzer Sinn: Wir waren Jessy unendlich dankbar, dass sie unserem kleinen Kater das Leben gerettet hatte. Als Dankeschön wollte ich ihr einen Kuchen backen und sie suchte sich eine Bountytorte aus. Sie dachte vermutlich, sie bekommt einen einfachen Kuchen, aber für unser Katzen-Lebensretterin wollte ich natürlich etwas besonderes backen. Da sie immer mit einem roten VW-Bus (ein ausgemustertes Feuerwehr-Auto) unterwegs ist, wollte ich ihren Bus als Torte backen. Ich liebe es ja, Leute mit Torten zu überraschen. Anfang April war es dann endlich soweit (im Februar und März hatte ich keine Zeit für so ein Projekt). 

Der rote Bus, nur echt mit silberner Dachbox (auch aus Kuchen).

Jetzt wisst ihr auch, warum auf meinem Cakeboard ein Katzenkopf aus einem Gulli schaut. ;) 

Das war meine erste 3D-Torte seit 2 Jahren und ich hatte mich schon ziemlich darauf gefreut. Wie immer wenn ich eine 3D-Torte mache, habe ich viele making-of-Fotos gemacht, um für euch eine kleine Anleitung zu schreiben. Wenn du meine bisheren 3D-Torten (jeweils mit Rezept und Anleitung) sehen möchtest, schau hier vorbei und klicke auf 3D-Torten. Dort gibt es u.a. einen Teddybären, Allianz-Arena, Baumhaus, Klopapierrolle (2020 im lockdown), Prinzessinnenschloss, Cap, Fußball und vieles mehr. 


Beginnen wir also mit meiner Planung für die Torte. Als Erstes suchte ich mir mithilfe von Wikipedia die Größe für einen VW-Bus raus: 
Bei der Kuchengröße habe ich mir einfach überlegt, wie groß mein Kuchen werden sollte und habe solange herumgetüftelt, bis ich eine passende Formel hatte. 

Originalgröße Bus:                                                 Kuchengröße: 

Länge: 4420 mm                                                    44,2 x 0,6 = 26,5 cm Länge

Breite: 1730 mm                                                    17,3 x 0,6 = 10,3 cm Breite

Höhe: 1960 mm                                                     19,6 x 0,6 =11,7 cm Höhe 

Radstand: 2400mm                                                Radstand: 24x 0,6= 14,4 cm  


Bei 3D-Torten nehme ich als Cakeboard immer eine Holzplatte vom Baumarkt. Diese hier hatte 30 x 45 cm und war damit maximal so groß, um noch in meinen Kühlschrank zu passen. 

TIPP: Um das Cakeboard besser tragen zu können, mache ich immer 4 Füßchen aus Holzresten mit einer Heißklebepistole unten an das Board.


Hier sieht man unten die Holz-Füßchen unter dem Brett und die Rückseite der Torte


Damit der Bus später in der Luft schwebt, habe ich aus Kapaplatten kleine Stapel geschnitten und mit normalen Kleber zusammengeklebt. Damit man die Stapel später nicht sieht, wurden sie noch mit straßengrauem Fondant umhüllt. 

Vorbereitung:

2-3 Wochen vorher: Platte vom Baumarkt besorgen und mit grauem Fondant eindecken. So kann der Fondant trocknen, bis die Torte darauf kommt. 

Tag 1: Kuchen backen, Platten zuschneiden, Pudding kochen 

Tag 2: Pudding zu Creme verarbeiten, Torte füllen, Ganache anrühren, Fondant rot färben

Tag 3: Torte schnitzen, ganachieren und mit Fondant eindecken. Dekorieren

Tag 4: Vernaschen



Achtung, der 3. Tag ist der mit Abstand arbeitsintensivste. Hier sollte man sich am besten den ganzen Tag Zeit nehmen, damit man nicht in Zeitdruck gerät. 

Ich hatte meinen Kuchen übrigens mit 8 Eiern gebacken, aber das war viel zuviel Kuchen. Deshalb habe ich für euch das Rezept mit 6 Eiern aufgeschrieben, damit bleibt evt. immer noch Kuchen übrig, aber lieber hat man etwas zu naschen, als zu wenig Kuchen. ;) 

TIPP: Zur besseren Übersicht habe ich mir aus Papier einen Dummie gebastelt. So konnte ich vorab schonmal sehen, ob meine Berechnungen stimmig sind. 



TIPP: Wenn du gerne alles zum Thema Fondanttorten lernen möchtest, komm gerne mal zu meinen Fondant-Basic-Kursen in München oder Wien


Benötigtes Equipment: 

Küchenmaschine

Backrahmen (verstellbar oder ca. 29x 34cm)

kleiner Ausrollstab (ca. 20cm)

großer Ausrollstab (50cm) 

Silikonmatte (40x60cm oder 50x50cm)

2 Glätter

Kapaplatte in der Größe des Bus (bei mir 26,5 x 10,3 cm) mit Aussparungen für die Radhäuser

plus Kappaplatten-Stückchen für den Unterbau

Lebensmittelkleber

Skalpell, Pizzaschneider

Clay Extruder

kleine Winkelpalette (ca. 22cm) zum Füllen und Ganache auftragen

Teigkarte zum Ganache glatt ziehen

Stärke zum pudern beim Fondant ausrollen


800 g grauen Fondant für das Cakeboard

Kokosflocken in grün

150 g marmorierten Fondant für den Gehweg

1,3 kg roten Fondant

etwas Fondant in weiß, grau, gelb für die Dekoration



Für den Schokokuchen: 

200 g Zartbitterschokolade

6 Eier, M

285 g Zucker

Saft von 1,5 Orangen

200 g Butter, sehr weich

1 Msp. Salz

225 ml Milch

255 g Mehl 

40 g ungesüßtes Kakaopulver

42 g Backpulver


Den Backofen auf 160 Grad OberUnterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen. Einen Tortenrahmen auf die Größe  29x 34cm einstellen. Schokolade im Wasserbad schmelzen und abkühlen lassen. Eier trennen, Eigelb mit Zucker 2-3 Minuten lang auf höchster Stufe cremig rühren. Orangensaft dazugeben und verrühren. Butter unterrühren. Die abgekühlte Schokolade einrühren, falls die Masse vorher geronnen ist, bindet sie durch die warme Schokolade wieder. 1-2 Minuten weiterschlagen lassen. Inzwiwschen das Eiweiß mit Salz steif schlagen. Mehl, Kakaopulver und Backpulver vermischen, abwechseln mit der Milch in 2 Runden dazugeben und kurz verrühren. Zum Schluss den Eischnee unterheben. Den Teig auf die Backformen gleichmäßig verteilen und ca. 50 Minuten backen, bis beim Stäbchentest kein Teig mehr kleben bleibt. Auskühlen lassen und über Nacht abgedeckt ruhen lassen.


Für den Kokospudding:  

280 ml Milch

280 ml Kokosmilch

50 g Stärke

2 Eigelb, M

2 gestr. Teel. Vanillezucker

70 g Zucker


200 g Butter, zimmerwarm


285 g (5 Doppel-) Bountys, klein geschnitten


150 ml der Milch in einen Messbecher geben und mit der Stärke und den Eigelb verrühren. Restliche Milch mit der Kokosmilch, Vanille und Zucker in einem Topf verrühren. Unter Rühren zum Kochen bringen, Topf vom Herd nehmen und mit einem Schneebesen die Stärkemischung einrühren. Nochmal aufkochen lassen. In eine Schüssel umfüllen und mit Frischhaltefolie direkt auf dem Pudding abdecken, damit sich keine Haut bildet. Komplett auskühlen lassen, am besten über Nacht bei Raumtemperatur. 

Butter in ca. 3-5 Minuten cremig-weiß aufschlagen und den Pudding stückchenweise einrühren. 


Für die Ganache:

600 g Zartbitterschokolade

300 g Sahne


Schokolade in Stücke brechen oder klein hacken. Sahne zum Kochen bringen und über die Schokolade geben. 1-2 Minuten warten, dann mit einem Löffel rühren. Zum Schluss mit einem Stabmixer 2-3 Minuten mixen, bis eine gleich homogene Masse entstanden ist. Abkühlen lassen und vor dem Verarbeiten wenige Sekunden in die Mikrowelle geben - die Ganache soll cremig-weich, aber nicht warm sein. 


Die rechte Kappaplatte hat schon die Aussparungen für die Radlager.


Zusammenbau: 

Die Kapaplatte auf 26,5 x 10,3 cm zuschneiden, das geht am besten mit einem Skalpell. 

Die Platte auf den Kuchen legen und mit einem Messer den Kuchen auf die entsprechende Größe zuschneiden. Aus der Kuchenplatte müsstet ihr 3x Kuchen herausbekommen. Nun jede Kuchenplatte 1-2x waagerecht durchschneiden. Ich hatte ja einen größeren Kuchen mit 8 Eiern gemacht und 2x durchgeschnitten. Bei euch reicht wahrscheinlich 1x schneiden

Nun den 1. Boden auf die Kapaplatte legen und die Puddingcreme in einen Spritzbeutel mit einer 1cm Lochtülle geben. Die Bountys klein schneiden. Creme zuerst am Rand und dann in der Mitte aufspritzen, mit einer kleinen Winkelpalette oder Messer glatt streichen und großzügig mit Bountystücken belegen. Bountys in die Creme drücken. Nun den nächsten Boden auflegen und ebenso verfahren. So hoch stapeln, bis 11-11,5cm Höhe erreicht sind. Wir benötigen eine Höhe von 11,7cm, aber die Ganache und der Fondant machen die Torte ja noch etwas höher. 

Mit Frischhaltefolie umwickeln und im Kühlschrank fest werden lassen, am besten über Nacht. 



Dieser Kuchen ist keine Milchschnitte, sondern der Inhalt der silbernen Dachbox. 

Auch diese steht auf einer Kapaplatte. 


Am nächsten Tag ist die Torte wunderbar fest und kann geschnitzt werden. Hierfür am besten Fotos aus dem Internet raussuchen und den Kuchen entsprechend schnitzen. An der Vorderseite habe ich recht schräg für die Frontscheibe geschnitten, hinten nur wenig und an den Seiten habe ich den Bus auch etwas abgerundet. Außerdem müssen die Radhäuser ausgeschnitten werden. 

Falls dieser Vorgang etwas länger gedauert haben sollte und die Creme anfängt weich zu werden, die Torte nochmal für 30-60 Minuten in den Kühlschrank geben. 



Nun die Ganache für ein paar Sekunden in die Mikrowelle geben, bis sie cremig-weich ist, aber noch nicht warm. Mit einer kleinen Winkelpalette rundherum eine Schicht Ganache auftragen und glatt streichen, dann wieder in den Kühlschrank gebe, damit diese 1. Schicht Ganache fest werden kann. 

TIPP: Da die Puddingcreme nicht fondanttauglich ist, würde sie den Fondant auflösen, wenn sie in Berührung kommen. Deshalb wird eine Barriere aus Ganache aufgetragen.   



Wenn diese Schicht fest ist, kann die finale Ganache-Schicht aufgetragen werden. Dafür die Ganache wieder kurz erwärmen und eine weitere Schicht auftragen. Nun darauf achten, dass man keine weißen Cremereste mehr sieht und am Schluss alles schön glatt gezogen wird. 

Wieder in den Kühlschrank stellen. 


Den roten Fondant gut durchkneten. Eine Silikonmatte mit wenig Stärke bepudern. 

TIPP: Damit der Fondant besser auf der Ganache hält, kann man die Torte mit einem Silikonpinsel und Palmin soft oder Lebensmittelkleber einpinseln. Palmin ist insofern besser, da es nicht trocknet, aber wunderbar den Fondant hält. 

Mithilfe eines großen Rollstabs den Fondant ca. 4mm dick ausrollen. Über die Torte legen und mit den Händen rundherum festdrücken. Dabei zuerst die Ecken bearbeiten und dann die Flächen. Zum Schluss mit einem Glätter glätten. 

Nun kommt das Finetuning: Aus grauem Fondant habe ich Fenster für den Bus gebastelt, mit Royal Icing den 

"F UERW HR"-Schriftzug gespritzt, außerdem die Sirenen, Lampen, Bus-Umrandung und Radkappen-Deko gebastelt. 

Diesen Arbeitsschritt unterschätze ich bei jeder Torte. 



"Miau!"


Deshalb kann ich jedem nur empfehlen, die Torte am Tag vor dem Vernaschen fertigzustellen. Auch wenn man dann evt. bis spätabends arbeitet - sobald man nur noch 2-3 Stunden Zeit hat, bekommt man Zeitdruck und kann evt. Fehler nicht mehr korrigieren. 


Ich hoffe, dieser Beitrag hat dir gefallen und vielleicht bist zu jetzt auf den Geschmack gekommen und machst demnächst auch mal eine 3D-Torte. 


Für mich steht in der kommenden Woche bereits die nächste 3D-Torte an, mein Neffe wird nämlich 9 Jahre alt und bekommt wie jedes Jahr so eine 3D-Torte. Nächste Woche gibt es einen Fußball und Fußballschuh. Wünscht mir Glück. :D 


Vielen Dank fürs lesen und habt einen schönen Tag! 

Dagi




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